Einen Hund zu führen oder anzuführen, hat leider dank einiger bekannter Hundetrainer in den Medien eine negative Konnotation bekommen.
Ich verstehe darunter nicht, einen Hund „beherrschen“ oder gar (*grusel*) „dominieren“ zu wollen.
Vielmehr geht es darum, ihm, besonders in brenzligen Situationen, mit denen er allein überfordert ist, Sicherheit und Orientierung zu geben.
Dazu darf natürlich gehören, ihm Grenzen zu zeigen, im Sinne von: „Dafür bin ICH verantwortlich, nicht Du.“, aber auf eine faire Art und Weise, die für den Hund nachvollziehbar ist und ihn sowie sein Vertrauen in mich nicht schädigt.
Es ist keine Philosophie, um einen Hund kleinzuhalten oder gar ewig den „Chef“ raushängen zu lassen, sondern Verantwortung für meinen Hund zu übernehmen, um ihn sicher durch das Leben zu führen.
Zu dieser Verantwortung gehört ebenso, meinen Hund mit seinen Bedürfnissen wahrzunehmen und ihm an anderer Stelle Freiräume zu gewähren, mit ihm zu spielen und mich auch mal für ihn zum „Deppen“ zu machen. Das führt nicht dazu, dass mein Hund mich deswegen weniger respektiert – ganz im Gegenteil – so verlässt dass er sich in schwierigen Momenten vertrauensvoll auf mich, weil er weiß, dass er alles von mir bekommt: Sicherheit, Orientierung – sowie Spaß, Zuspruch und immer wieder die „Leichtigkeit des Seins“.
(c) Johanna Pelz, www.miteinanderlernen.de