Immer mehr Menschen nehmen einen Hund aus dem Tierschutz bei sich auf. Das ist generell eine sehr positive Entwicklung, wo es so viele Hunde ohne Zuhause gibt.
Aber einen Tierschutzhund aufzunehmen ist auch immer ein Wagnis.
Häufig ist die Vorgeschichte unbekannt. Ebenso die Rassen, die in einem Mix vereint sind. Aufgrund der Vorgeschichte bringen diese Second-Hand-Hunde häufig „Macken“ mit.
Ist es deswegen falsch, einen Tierschutzhund bei sich aufzunehmen? Definitiv nein. Aber es gibt ein paar Dinge zu beachten und abzuwägen.
Die Aufnahme eines Tierschutzhundes sollte wohl überlegt sein. Genau dieses Ziel verfolge ich mit diesem Artikel. Ich möchte die Vor- und Nachteile eines Tierschutzhundes diskutieren und Sie somit stärken, eine für Sie passende und auf Dauer glücklich machende Entscheidung zu treffen.
Bei meinen Ausführungen beziehe ich mich vor allem, wenn nicht explizit anders erwähnt, auf Hunde aus dem Auslandstierschutz.
Vergangenheit
Wie erwähnt, ist die Vergangenheit einer Fellnase aus dem Tierschutz häufig unbekannt. Nehmen Sie einen Welpen bei sich auf, ist dieser noch weitaus formbarer als ein erwachsener Hund.
Lebensbedingungen von Hunden, die aus dem Ausland stammen, unterscheiden sich häufig gravierend von denen hier in Deutschland. Die Vierbeiner, die im Tierheim landen, sind solche, die ausgesetzt wurden und oftmals eine zeitlang auf der Straße gelebt haben. Menschen haben sich ihrer entledigt, weil sie „anstrengend“ wurden – oder sie ein anderes Accessoire gefunden haben, das ihnen besser gefällt. Das klingt hart, ist aber in einigen Ländern Realität. Hunde sind ein dekoratives Anhängsel, das bei Bedarf ausgetauscht wird – gegen einen jüngeren Hund oder gegen einen einer anderen Rasse.
Andere Hunde sind vielleicht schon in einer Auffangstation geboren und kennen das Leben außerhalb der Gitterstäbe gar nicht. Wiederum andere dienten als Wachhunde und haben nur einen Radius von ein paar Metern kennengelernt, gerade so viele, wie die Kette, an der sie gehalten wurden, lang war.
Viele kennen das Leben im Haus überhaupt nicht.
Das Leben im Haus
Was passiert nun mit einem solchen Hund aus dem Auslandstierschutz, wenn er nach Deutschland kommt, in ein Zuhause, in dem sich die neuen Besitzer erwartungsvoll auf ihn freuen?
Erst einmal erlebt er einen großen Kulturschock.
Hatte er vorher kaum Bewegungsradius, ermöglichen ihm die neuen Halter ein Maximum an Freiheit. Häufig so viel, das der Vierbeiner damit überhaupt nicht umgehen kann, überfordert ist mit dem Bewegungsraum, den er hat. Wie soll er sich orientieren, ohne, dass er automatisch begrenzt wird durch eine Kette, eine Mauer, Zwingerstäbe?
Es bedarf einiger Arbeit des Menschen, dem Hund neue Orientierung zu geben – fernab von räumlichen Begrenzungen, über klar definierte Regeln und Freiräume.
Viele Hunde sind noch nicht stubenrein, wenn sie in ihr neues Zuhause kommen. Einem jüngeren Hund Stubenreinheit näherzubringen, geht natürlich weitaus schneller, als bei einem alten Hund – wobei es, wie bei allem, natürlich Ausnahmen gibt.
Aber das Leben im Haus, sofern sie es noch nicht kennen, bietet zahlreiche andere neue Herausforderungen: ein Dach über dem Kopf, geschlossene Räume, Türen; all das sind neue Eindrücke, die ein Vierbeiner verarbeiten muss und dazu führen können, dass er sich nicht freudig in sein neues Leben stürzt, sondern erst einmal verschüchtert sein kann, seine Geschäfte noch im Haus erledigt – und in geschlossenen Räumen keine Ruhe finden kann.
Und wenn dann noch der Staubsauger gezückt wird, oder die Waschmaschine läuft – das kann wahrlich für große Verwirrung sorgen!
Sozialisation
Tierschutzhunde sind natürlich für unsere Bedürfnisse häufig nicht „optimal“ sozialisiert, nicht nur, was das Leben im Haus betrifft.
Manchmal haben sie schlechte Erfahrungen mit bestimmten Menschen gemacht (z.B. Männern), manchmal haben sie gar keine Erfahrungen mit bestimmten Menschen gemacht (z.B. mit Kindern). Unsicherheit bzw. Furcht können von beidem herrühren. Diese Erfahrungen können zum Teil nachgeholt werden. Es braucht aber (insbesondere bei einem älteren Hund) eine längere Zeit als bei einem jungen Welpen, der in den zentralen Sozialisationsphasen mit den genannte Reizen von Anfang an positive Erfahrungen gemacht hat.
So lange der Hund in unsicheren Momenten mit Rückzug reagiert, ist dieses für viele Halter noch gut händelbar – aber es gibt auch solche Vierbeiner, die die „Flucht nach vorn“ zu wählen. Damit umzugehen, kostet Nerven und braucht darüber hinaus manchmal die Unterstützung eines Hundetrainers.
Auch das Leben in Städten kann eine Herausforderung sein für einen Hund, der vorher vor allem das Landleben oder aber nur seinen Zwinger kennengelernt hat. Geräusche von vorbeifahrenden Autos, LKW, Einkaufspassagen mit vielen Menschen…eine Menge Eindrücke prasseln auf den Vierbeiner ein. Auch das Landleben kann für einen „Stadthund“ aufregend sein – z.B. mit diesen großen Geschöpfen, die nur entfernt Ähnlichkeit mit einem Hund haben und die neue Fellnase mit einem lauten „Muh“ begrüßen.
Ein Hund, der Menschen nicht als ernstzunehmenden Sozialpartner kennengelernt haben, schlimmstenfalls von Menschen misshandelt wurde, oder Zweibeiner nur als Futterspender erlebt haben, wird nicht automatisch eng mit Ihnen sein, weil Sie ihm ein Zuhause bieten. Wenn er gar gelernt hat, sich auf den Straßen über einen längeren Zeitraum selbst „durchzuschlagen“ und sich sein Futter zu besorgen, hat er autark gelebt. Er wird dieses, je nach Charakter, nicht automatisch aufgeben, weil Sie ihn nun versorgen. Er wird Sie nicht zwangsläufig „anhimmeln“, weil Sie ihn gerettet haben. (Die Hunde gibt es natürlich auch! Es ist aber keine Selbstverständlichkeit.)
Der reinrassige Senfhund
Viele Tierschutzhunde sind, wie ausgeführt, meist wahre Überraschungspakete, auch im Hinblick darauf, welche Rassen in dem Vierbeiner vereint sind. Häufig lässt sich nicht sagen, welche Rassen bei der Entstehung mitgespielt haben – es sind meist auch nicht nur zwei oder drei; wir haben es oft eher mit „Senfhunden“ zu tun – solche zu denen „jeder mal seinen Senf dazu gegeben hat“.
Das bedeutet, dass natürlich auch nicht vorhersehbar ist, was für Eigenschaften, Bedürfnisse usw. sie mitbringen. Ein Herdenschutz-Mix ist nicht unbedingt die ideale Wahl für eine Familie, die Ersthundebesitzer sind. Ein Podenco-Mix (wenn dieser auch meist gut äußerlich zu erkennen ist) ist kein Hund, der einfach so „mitläuft“, ohne, dass man sich mit ihm beschäftigt und ihn entsprechend seiner Bedürfnisse auslastet.
„Ich habe mich in das Bild verliebt“
Auch unter Menschen gibt es die „Liebe auf den ersten Blick“. So kann es uns auch mit einer Fellnase ergehen. Aber behalten Sie im Hinterkopf, dass das Foto Ihnen nichts bis wenig über den Charakter eines Hundes sagt.
Im Idealfall haben Sie Aussagen der Tierschutzorganisation über das Verhalten des Hundes. Je nach Seriösität der Organisation sind diese mehr oder weniger wahrheitsgetreu.
Aber selbst, wenn sie das momentane Verhalten des Hundes beschreiben: In Auffangstationen und Tierheimen präsentieren sich Hunde, insbesondere in großer Gruppenhaltung, häufig anders als in einem Privathaushalt.
Ein Bild sagt Ihnen nichts darüber, wie gut dieser Hund tatsächlich zu Ihnen passt. Daher ist es von großem Vorteil, wenn sich die Fellnase bereits in einer Pflegefamilie oder einem deutschen Tierheim befindet und Sie sich einen persönlichen Eindruck verschaffen können.
Ganz dringend rate ich von einer „Fern-Adoption“ ab, wenn Sie bereits einen oder mehrere Hunde besitzen. Nur ein persönliches Treffen kann hier zeigen, ob und wie gut die Harmonie stimmt.
Krankheiten
Besonders bei Hunden aus dem Mittelmeerraum besteht die Gefahr, dass sie ernstzunehmende und unheilbare Krankheiten (beispielsweise Leishmaniose) mitbringen.
Ein Test auf Mittelmeerkrankheiten kann zuverlässig erst ab einem bestimmten Alter durchgeführt werden. Nur er aber kann verhüten, dass Sie sich einen schwer kranken Hund ins Haus holen, der möglicherweise nur eine verkürzte Lebenserwartung hat und eventuell hohe Tierarztkosten mit sich bringt.
Ohne Test besteht, je nachdem, woher ihr Hund stammt und welche Krankheiten dort vorkommen, das Risiko einer unerkannten Infektion.
Was will uns die Autorin damit sagen…?
Nach meinen Ausführungen könnte man davon ausgehen, ich sei eine Kritikerin davon, einen Tierschutzhund aufzunehmen.
Genau das Gegenteil ist der Fall!
Ich bin eine Verfechterin davon, Hunden aus dem Tierschutz ein Zuhause zu bieten.
Ich meine nur, dass es wohl überlegt sein sollte, einen Tierschutzhund aufzunehmen.
Es gibt nichts Schlimmeres, als unüberlegt aus Mitleid ein „Notfellchen“ bei sich aufzunehmen, überfordert zu sein – und es dann wieder abgeben zu müssen. Diese Erfahrung möchte ich Mensch und Hund möglichst ersparen.
Überlegen Sie daher genau, was für Wünsche Sie an das gemeinsame Leben mit einem Hund haben. Möchten Sie eine bestimmte Beschäftigung mit dem Hund ausüben? Oder sind Sie flexibel genug, sich an die Bedürfnisse Ihres Hundes anzupassen? Könnten Sie damit leben, dass Sie sich Ihren Hund als potentiellen Therapiehund erträumt haben – aber er nicht die entsprechenden Veranlagungen mitbringt? Wären Sie stattdessen z.B. bereit, mit ihm Fährtenarbeit zu machen?
Reflektieren Sie kritisch, ob Sie genug Zeit, Geduld und Geld haben, mit Ihrem Hund nicht nur einen Gruppenkurs bei einer Hundeschule zu besuchen, sondern gegebenenfalls auch Einzelstunden bei einem kompetenten Trainer zu nehmen, um gezielt mögliche Probleme anzugehen.
Bitte sehen Sie meine Ausführungen als das, was passieren kann. Nicht zwangsläufig muss. Ich finde es nur fairer, das „Worst Case Szenario“ zu beschreiben, als Ihnen aufzutischen, wie völlig risikolos es ist, einen Tierschutzhund aufzunehmen. Denn das ist es nicht.
Aaaaaaaaaber….
Chancen
Zunächst einmal gilt es, festzuhalten, dass auch jeder Hund vom Züchter eine problematische Entwicklung nehmen kann. Der Vorteil ist, dass Sie früher darauf Einfluss nehmen und entscheidende Sozialisationsphasen effektiver nutzen können. Dennoch schützt das natürlich nicht davor, dass es auch mit einem Züchterhund Probleme geben kann.
Auch ist nicht in allem, was „Züchter“ heißt, auch automatisch ein seriöser Züchter „drin“: Durch die Übernahme eines Hundes aus dem Tierschutz unterstützen Sie so genannte „Vermehrer“ nicht, die günstig Hunde abgeben, aber häufig nicht auf den gesundheitlichen Zustand sowie Charakterfestigkeit der Elterntiere Wert legen – oder gar in Vermehrungsanlagen Hunde unter grausamsten Bedingungen halten und verpaaren.
Der gesundheitliche Allgemeinzustand von Tierschutzhunden ist oft gut, wenn erst einmal Parasitenprophylaxe bzw. -bekämpfung und Impfungen (zumindest die Grundimmunisierung) stattgefunden haben. Mixe sind häufig nicht so anfällig für Krankheiten wie überzüchtete Rassehunde.
Viele Mittelmeerkrankheiten sind bei frühzeitiger Diagnose meist heilbar. Selbst wenn Ihr Hund Leishmaniose haben sollte, so gibt es Medikamente, die die Krankheit weitestgehend in „Schacht halten“ und so ein lebensverlängernd wirken.
Wie gesagt: Bei allem bisher Beschriebenen handelt es sich um das, was passieren kann. Genauso ist es möglich, dass Sie eine Fellnase aus dem Tierschutz aufnehmen und keinerlei ernstzunehmende Probleme haben.
Wenn Ihr Hund „Baustellen“ mitbringt, so kann man vieles mit Geduld und Beratung durch einen kompetenten Trainer wieder in den Griff bekommen. Das, was Ihr Hund vor allem braucht, um seinen Kulturschock zu überwinden, ist Orientierung an Ihnen. Wenn Sie wissen, wohin Ihr gemeinsamer Weg führen soll und ihm dieses auf eine für ihn verständliche Weise vermitteln, dann werden Sie in der Lage sein, ihn sicher zu führen.
Ich glaube aber, der entscheidende Punkt, der für die Aufnahme eines Tierschutzhundes spricht, ist: Sie tun etwas Gutes! Sie können einer armen Seele, die woanders keine Chance hätte, ein gutes Zuhause bieten!
Jeder Hund kann sich entwickeln und lernen. Und was glauben Sie, was für ein tolles Gefühl es ist, wenn man Zeit und Mühe in eine Fellnase gesteckt hat und es sich auszahlt, weil sie zu einem besonders innigen Team werden!
Wie sagt man so schön: Man kann nichts in Hunde hinein prügeln, aber vieles wieder heraus streicheln. Wenn Sie die Zeit und Geduld aufbringen können, dieses zu tun; bereit sind, Arbeit zu investieren und an Macken nicht zu verzweifeln, sondern sie anzugehen; keine festgefahrenen Vorstellungen haben, sondern Mut, sich einem Überraschungspakt anzunehmen: Dann trauen Sie sich!
Sie haben natürlich etwas zu verlieren, aber noch mehr zu gewinnen. Irgendwo wartet eine Fellnase sehnsüchtig auf ein neues Zuhause – und wenn diese einzieht, dann gewinnen Sie vielleicht einen neuen besten Freund.
Tierschutz in Deutschland
Sie können einige Risikofaktoren (z.B. unbekannte Vergangenheit) minimieren, wenn Sie einen Hund aus einem deutschen Tierheim aufnehmen, bei dem die Vorgeschichte bekannt ist. Nicht jeder Hund im Tierheim kommt aufgrund von Verhaltensproblemen dort hin. Immer wieder werden Fellnasen abgegeben, bei deren Haltern sich die familiären oder beruflichen Umstände geändert haben und die deswegen ihren Hund abgeben müssen. Mit der Aufnahme eines solchen Hundes sind Sie auf der „sichereren“ Seite – und tun trotzdem ein sehr gutes Werk!
Ein letztes Wort
Jedem Menschen, der einen Hund bei sich aufnehmen will, sollte das Recht zugesprochen werden, keinen Hund aus dem Tierschutz zu nehmen, weil er sich nach reiflicher Überlegung (noch) nicht zutraut. Ich finde es weitaus fairer und reflektierter, einen Hund vom Züchter zu nehmen, als eine Tierschutz-Fellnase unüberlegt „einfliegen“ zu lassen, um sie nach einer kurzen Phase der Überforderung wieder abzugeben.
Ich selbst habe übrigens zwei von meinen drei Hunden aus dem Tierschutz – eine Schäferhündin aus einem deutschen Tierheim und einen spanischen Senfhund.
Ich bin glücklich und würde jederzeit eine Not-Fellnase wieder bei mir aufnehmen. Meinen Ersthund habe ich aber vor Jahren noch bei einem Züchter gekauft – damals traute ich mir die Übernahme eines TS-Hundes noch nicht zu.
Wenn also jetzt die Zeit für Sie noch nicht reif ist – vielleicht ja irgendwann in der Zukunft.
hallo
ich habe eine hündin aus einer spanischen tötung.zuerst hatte ich mir etwas gedanken gemacht wegen meiner katzen unseren anderen 2 hunden,aber all die gedanken waren völlig überflüssig. meine spanische fee und ich wir haben uns angesehen und dann begann eine liebe auf den 1. blick,ja so kann ich es nennen.
alles neue hat meine fee aufgenommen wie ein kleines kind was gerade die welt mit grossen augen entdeckt.fremden gegenüber war sie sehr ängstlich und hiel abstand zu alles und jedem. schnell merkte sie dass ihr hier keine gefahr droht,heute ist sie so kess dass sie drausen oftmals von nachbarn die einkaufstaschen kontrolliert ob was leckeres für sie dabei ist. manchmal wenn sie so über eine wiese flitzt und kurz für ein paar streicheleinheiten ankommt sieht sie als als wenn sie lacht, heute ist fee ein glücklicher hund und ich ein glückliches frauchen. ich würde mich immer wieder für einen geschundenen hund aus dem ausland entscheiden, auch auf die gefahr hin dass der hund erst mal ängstlich ist, nicht stubenrein,wie auch immer. in dem moment wo einem so eine liebenwerte fellnase vertraut hat meinen einen freund fürs leben. ich kenne mehrere leutchen die einen hund aus einer spanischen tötung haben,alle berichten das selbe und sind glücklich mit ihren hunden.
traut euch, ich kann es einfach nur empfehlen,denn gibt es was schöneres als wenn ein hund euch seine pfote auf den schoss legt und euch vertrauensvoll in die augen guckt??? NEIN
Möchte hier auch einfach meine Erfahrung hinterlassen. Wir besitzen nun den 3 Secondhandhund…. Der erste war ein Settermix aus Deutschland, wurde abgegeben zwecks Zeitmangel, war damals 5 Jahre alt und tendierte zum Balljunkie und Mäusebuddler, er war im großen ganzen aber ein feiner, stolzer Hund, mit kleinen Macken, er wurde 14 Jahre alt und verließ uns im September 2012. Im Jahre 2008 machten wir Urlaub in Spanien und unser Tequila suchte sich ein kleines freches Mädchen aus (wir mußten an einem Tierheim vorbei, und da war sie am Zaun …..)Also nahmen wir Sie erstmal mit zum Gassi gehen und siehe da es passte von Anfang an , wir nahmen sie mit. Geimpft und gechipt war sie bereits, also ins Auto( vorher gebadet, war nicht auszuhalten) und ab nach Deutschland. Sie ist meine Seelenverwandschaft, sie braucht immer Körpernähe und auch sonst sind wir uns sehr ähnlich………..
So nun waren wir ein Jahr nur mit einem Hund unterwegs, der Verlust von unserem Tequila mußte erstmal verarbeitet werden, da haben wir uns entschlossen wieder einen Zweithund zu holen, diesmal aus Rumänien, angeboten wurde er als Settermix, nur ich kann den Setter nicht finden … Es ist ein Harzer-Fuchs (hütehund), festgestellt dadurch, das er unserer Pina immer in die Beine beisst, er ist nun die größte Herausforderung … denn er jagd… ohne was zu sehen…Nase am Boden und weg …..hoffe das ich das in den Griff kriege, aber eines ist klar es bedeutet Arbeit…viel Arbeit,viel Zeit …..
Hatte auch schon Zweifel ob ich das packe, da ich berufstätig bin und mein Partner die Arbeit mit den Hunden mir überläßt…(das machst du doch gut ) Aber die Liebe, die diese Hunde geben läßt alles vergessen.. Kaputte Schuhe, verkaute Telekommander, ausgeräumte Mülleimer, angefressene Lammfelle, alles muß weggestellt werden….. trotzdem jederzeit wieder ein Hund vom Tierschutz, wobei ich die Hunde aus Spanien vorziehe… sind charakterlich freundlicher als die Hunde aus dem Osten (meine Meinung)
Hallo,
ich kann die Mahnungen der Autorin aus eigener Erfahrung bestätigen und warne vor einem „Schnellschuss“, weil der Hund so nett aussieht oder es nötig hat…
Nach zwei recht problemlosen, tollen, älteren TH-Secondhand-Hündinnen (Bracke- und Malinois-Mischling) aus Deutschland verliebte ich mich nach dem Tod der letzten Hündin in das Foto eines Rüden aus Ungarn. Das ungarisches Tierheim vermittelt regelmäßig an ein deutsches Tierheim, ich bekundete Interesse und schwupps – war der Junge da. Zwei Wochen später das erste Gassi-gehen, wunderbar, er verträgt sich mit allen, ist zwar überhaupt nicht auf Menschen bezogen aber woher sollte er (als ca. 8/9-jähriger Kettenhund) auch wissen, dass Menschen was Gutes sein können?
Nachdem alle Familienmitglieder ihr ok gaben kam der Junge also nach einer weiteren Woche mit täglichem Probe-Gassigehen zu uns. Und siehe da: alles ganz anders als gedacht. Er ist Zuhause super schmusig, weicht mir nicht von der Seite, absolut vertrauensvoll. Seit er weiss, dass seine Grenzen bezüglich Nähe/Distanz sofort respektiert werden noch mehr.
Außerhalb der Wohnung jedoch: schrecklich. Ein anderer Hund von ferne bedeutet wütendes, geiferndes, schaumschlagendes Gebell, ruckartiges Ziehen, nach-vorne-gehen an der Leine, so dass ich schon öfter (fast) gestürzt bin. Für mich, die ich mich bisher als hundeerfahren bezeichnet hatte, bedeutete dies, vollkommen von vorne anfangen. Lernen, was es heißt, einen Jagdhund (Viszla-Mischling) zu haben, der auf andere Hunde aggressiv reagiert. In einer Hundeschule gaaanz langsam den Hund an einen anderen Hund heranführen. Selbst über die Schamgrenze gehen (wir wohnen auf dem Dorf, ich bin hier selbständig – kann jemand ahnen was es bedeutet, morgens um fünf wegen eines „kläffenden Köters“ angemacht zu werden?).
Nun, nach gut einem halben Jahr, verträgt er sich mit der Hündin des Hundetrainers sehr gut, mit einem kastrierten Rüden, welchen er langsam kennenlernen durfte, gut und mit einem weiteren, unkastrierten Rüden soweit, dass er ihn in Ruhe lässt. Nachbars Katze darf auch im Garten sein und wird höchstens vertrieben, aber nicht gebissen. An-der-Leine-gehen ist immer noch nicht toll, die Schleppleine jedoch hat die ideale Länge. Laster, Autos, S-Bahn, Radfahrer, alles kein Problem mehr. Am Straßenrand wird gewartet. Lauter tolle Fortschritte.
Übersichtliche Wiesen darf er ohne Mensch am anderen Ende, jedoch mit Schleppleine alleine erkunden, kommt auf Zuruf (meist) zuverlässig zu mir und ist auch sonst einfach ein Schatz. Wie viel Arbeit (auch, und auch Zeit, Geld und Nerven) dahinter steckt weiss nur jemand, der solches ebenfalls mitgemacht hat. Nie wieder ein Hund nach Foto, das habe ich schmerzhaft gelernt. Und trotzdem:
Ich bin heute froh, dass ich ihn nach den ersten zwei Monaten doch nicht wieder weggegeben habe (ja, das war tatsächlich im Raum. Ich konnte einfach nicht mehr und jedes Gassi-gehen war eine Tortour) sondern den Hundetrainer gefunden habe, der liebevoll mit uns beiden umgeht. Mich bestärkt und ihn fördert.
Heute habe ich die Hoffnung auf „Ende gut, alles gut“. Und wie er gerade so entspannt und vollkommen glücklich neben mir liegt und döst…. ach ja. Er sieht so liebenswert und süß aus! )
Hallo Andrea,
Darf ich dich fragen, wie es dir heute mit deinem Rüden geht? Wenn ich deinen Text lese, erinnert er mich fast 1:1 an unsere aktuelle Situation. Haben vor vier Monaten einen 2-jährigen Rüden (deutscher Schäfer) aus einem ungarischen Tierheim adoptiert. Liebe auf den ersten Blick, die Möglichkeit ihn und seinen Charakter und seine Macken kennenzulernen hatten wir allerdings nicht. Das Ganze war eine rein emotionsgetriebene Herzensentscheidung und im Nachhinein betrachtet mehr als naiv.
Unser Bub ist zu Hause ein Engel, verschmust, zutraulich, einfach ein Schatz. Draußen: Terror pur. Leinenaggression in ihrer schlimmsten Form, ich bin schon mehrere Male gestürzt und unser Leben besteht aus einem ständigen Auf und Ab. Momentan nehmen gerade wieder Überforderung und Verzweiflung Überhand. Er ist unser erster Hund, wir haben jetzt schon die dritte Trainerin verschlissen und wissen nicht mehr ein noch aus. Umso mehr würde es mich ehrlich interessieren, wie es dir und deinem Rüden heute so geht? Würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Liebe Grüße, Julia
Zum Thema Tierheim-Hunde allgemein: Ich würde unter keinen Umständen mehr einen Hund nur nach einmaligem Sehen zu mir nehmen. So sehr man ihm auch helfen möchte und so sehr die vermeintliche Chemie passen mag. Ein Tierheim-Hund ist wirklich ein Überraschungspaket, dementsprechend sollte man sich auch die Zeit nehmen, seinen neuen Gefährten kennenzulernen. Manche Probleme entwickeln sich auch erst vor Ort, als unerfahrener Hundebesitzer nimmt da die Verzweiflung schnell Überhand. Könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich meine Entscheidung für einen Hund umsichtiger und weniger naiv treffen. Der Leidensdruck ist momentan nämlich leider größer als die Freude an unserem kleinen Sorgenkind.
Hallo Julia,
es tut mir leid, dass Dein Hund Dir gerade mehr Leid als Freude bereitet. Das, was Du beschreibst, ist tatsächlich das, was man sich bei einem Überraschungspaket nicht wünscht, aber was leider passieren kann…
Wenn Du möchtest, schreib‘ mir doch eine Email und berichte, welchen Trainingsweg Ihr bisher gegangen seid. Vielleicht gibt es noch Alternativen; zumal mich Deine Schilderung sehr an einen Kandidaten aus meinem Training erinnert, der mit seinem Frauchen vor kurzem zu mir kam mit dem „Stempel“ eines Kollegen „Verhalten nicht veränderbar“.
Gib‘ die Hoffnung noch nicht auf, auch, wenn’s manchmal schwer fällt – bestimmt ist noch Veränderung möglich!
Herzliche Grüße,
Johanna
Hallo,ich möchte auch,leider aus gegebenem Anlass auch etwas dazu schreiben.Vor 2 Monaten kam unser Pacolino aus Spanien zu uns.Ein totales Nervenbündel,komplett über reizt.Die Übergabe fand auf einem Rastplatz statt,die beiden spanischen Tierschützerinnen wollten ihn gar nicht aus der Box nehmen,weil er so randalierte.Es war echt furchtbar!
Nach zwei Wochen zuhause,die „naja“verliefen,holten wir eine Hundetrainerin zu uns,zur Erst-Anamnese.4 Stunden war sie bei uns und die kompletten 4 Stunde kam Paco nicht runter,Er war absolut aggressiv,hätte auch gebissen,es war nicht schön.
Danach war ich am Boden zerstört,die Hundetrainerin bat uns die Woche darauf zu ihr auf den Hunde -Platz zu kommen um zu schauen,wie es in fremder Umgebung ist.
War auch nicht besser -Paco ist ein 3jähriger Mix,15 kg leicht,aber mit der Energie eines Rottweilers.Wir haben uns noch eine 2te Meinung einer anderen Hundeschule eingeholt.Die leider genauso ausgefallen ist.Der Hund geht auf alles los was fremd ist,egal ob Mensch oder Tier.Er prescht nach vorne,mit Schaum vor der Schnauze,ohne vorher zu knurren.Er geht partout nicht an der Leine,er haßt alles was an ihm festgemacht wird,Geschirr,Halsband,Leine.
Man kann leider in keinster Weise draußen mit ihm arbeiten,da er komplett zu macht .
Er ist zu uns,in der Wohnung ein so lieber,verschmuster ruhiger Hund,doch sowie es raus gehen soll,tickt er total aus.
Jeckyll&Hyde.
Alles was draußen stattfindet endet in kompletter Reizüberflutung.
Paco ist ein Hund,der in ländliche Gegend muß,in ein Dorf,wo er mehr „Hund“sein darf.
Wir werden ihm hier kein artgerechtes Leben bieten können,so schlimm diese Erkenntnis für uns ist.
Er wurde bei der Tierschutzorganisation im Internet wie folgt beschrieben :ein Traumhund,für jede Familie geeignet,verträglich mit Artgenossen,Kindern,Katzen.Hat gelernt ruhig an der Leine zu gehen.
Wir haben uns die Entscheidung einen Auslandshund aufzunehmen nicht leicht gemacht,sind jedoch sehr enttäuscht worden.Von der Orga-nicht vom Hund,der kann am allerwenigsten dafür.Aber er ist der Leidtragende!
Nun sind wir in der furchtbaren Situation diesen Hundeschatz wieder abgeben zu müssen und das bricht mir das Herz.
Aber ich werde damit nun leben müssen,bin jedoch ganz klar damit den besten Platz für ihn zu finden…..
Kein Happy end,sondern trauriger Schluss…..
Mit dem Gedanken versagt zu haben,was mich unendlich traurig macht,sende ich
Liebe Grüße
Alex
wegen dem letzten Kommentar muss ich doch nochmal meinen Senf dazugeben:
Bei uns ist es genau umgekehrt, und das zeigt wohl auch wie unterschiedlich Hunde und ihre Herrchen sein können. Wir wollten einen Hund, aber nach studieren von dutzenden von Hundebüchern war klar, es muss einer vom Züchter sein, den einen Tierschutzhund trauen wir uns nicht zu. Also auf die Liste von einem Labrador- und einem Kooikerhondjezüchter (nach tagelanger Suche im Internet und Besuchen) setzten lassen. Der Gedanke vom „maßgeschneiderten“ Hund hat mir jedoch dabei immer etwas Missfallen. Dann ging das Warten auf unseren Welpen los und ich habe schonmal den Sachkundenachweis gemacht. Unser Tierarzt hat mir da von einem supertollen mittelgrossen Labradormix aus Kreta erzählt, der hier in der Nähe in einer Pflegefamilie ist. Kurzerhand sind wir ihn besuchen gefahren und es hat sofort gefunkt. Jeder Verstand war wie weggeblasen und wir haben ihn bei uns aufgenommen. Unser Marli wurde angefahren hat ein zu kurzes Bein und ausserdem ist er der beste Hund der Welt! Ich kann mit ihm Samstags durch die Innenstadt laufen oder ihn auf grosse Familienfeste mitbringen und er weicht mir nicht zu Seite. Hunde können ihn von der anderen Seite der Strasse ankläffen – er geht ganz cool dran vorbei Er tritt allen Umweltreizen absolut soverän entgehen, ist super sozialisiert, versteht sich mit Kindern, alten Leuten, Männern, anderen Hunden und hat eine tolle Art zu kommunizieren (Beschwichtungssignale!). Er macht wirklich jeden Blödsinn und jedes Spiel, das man sich ausdenkt mit. Eine Schmusebacke und ein Charakterkopf zugleich. Wir haben wirklich eine Seele von Hund erwischt und ich glaube, das egal ob in Rumänien oder Spanien oder Deutschland davon noch ein ganzer Haufen solcher kleiner Glückshunde sitzen, die warten adoptiert zu werden! Also aus meiner Erfahrung kann ich nur sachen: greift zu
Hallo Sandra,
es ist besonders schön zu hören, wie glücklich Du mit Deinem Hund zusammenlebst. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass das Leben mit einem Tierschutzhund völlig unproblematisch verläuft – allerdings ist dieses, insbesondere zu Beginn, wenn der Hund gerade aus dem Tierschutz gekommen ist – eher die Ausnahme.
Zudem bin ich der Meinung, dass es besser ist, auf potentielle Probleme, die auftauchen können, hinzuweisen, als zuvor alles zu idealisieren, um dann feststellen zu müssen, dass das Leben mit einem nicht optimal sozialisierten Hund, der gar keine oder gar schlechte Vorerfahrungen mit Menschen (anderen Umweltreizen) gemacht hat durchaus anstrengend sein kann. Es ist sinnvoll und wichtig, sich VOR der Anschaffung eines Hundes darüber im Klaren zu sein, was für Schwierigkeiten sich auftun können und abzuwägen, ob man dafür genug Zeit, Geduld und u.U. auch Geld (für medizinische Behandlungen, wenn der Hund z.B. Mittelmeerkrankheiten mitbringt/ Kosten für einige Stunden bei einem Hundetrainer) aufbringen kann.
Ich habe in meiner Laufbahn als Hundetrainerin inzwischen mehrmals miterlebt, dass ein Hund aufgenommen wurde in gutem Glauben, dass sich mit Liebe, Zeit und Geduld alle Vorerfahrungen wieder „ausmerzen“ lassen- dann aber wieder abgegeben wurde, weil ein Alltag mit einem „Überraschungspaket“ als sehr anstrengend herausstellen kann. Eine Abgabe und ein damit verbundener Wechsel des Ortes und der Bezugspersonen hinterlässt schließlich auch entsprechende „Narben“ – gerade bei einem sensiblen Hund.
So bin ich zwar ein großer Fan von Tierschutzhunden – aber ich halte nichts davon, sie und das Leben mit ihnen zu idealisieren und hinterher ein böses Erwachen erleben zu müssen.
Und dabei bleibt natürlich was ich schon zu Beginn gesagt habe: Ich freue mich, dass Du so einen Glücksgriff mit Deinem Hund gemacht hast. Ich selbst habe zwei Tierschutzhunde und bin sehr glücklich mit ihnen – wobei sie beide nicht so unproblematisch waren/sind…aber: Jeder Mensch bekommt ja bekanntlich den Hund, den er zum Lernen braucht – deswegen arbeite ich wohl inzwischen so gern mit Tierschutzhunden.
Viele Grüße!
Johanna
Hallo! Auch wir haben eine Huendin namens Lea aus Bulgarien aufgenommen. Wir hatten uns in das Foto von ihr verliebt! Sie ist jetzt seit April 2015 in unserer Familie. Es war so traurig anfangs zu sehen wie scheu Lea ist! Vier Tage hatte sie sich in einer Zimmerecke verkrochen und waere am liebsten mit der Wand verschmolzen! Sie hatte kein Geschaeft gemacht, kaum gefressen! Am vierten Tag habe ich mir eine Hundetrainerin ins Hsus geholt, die ich weinend kontaktiert habe. Sie war zwei Stunden bei uns und mit ihr zusammen trug mein Mann Lea in den Garten. Flucht stand in ihren Augen! Die Orga hatte uns eher falsch beraten ueber den Umgang mit ihr. Lea hatte kaum menschlichen Kontakt. Sie lebte mit 40 Hunden auf einem Gelaende. Auch dort war sie sehr scheu, wurde von den anderen weggedraengt und Futter bekam sie auch zuletzt wenn ueberhaupt! Es war wirklich nervenaufreibend. Meinen Mann hat sie nach dieser Aktion total geliebt und ist ihm auf Schritt und Tritt gefolgt. . Mir unf meiner Tochter ist sie auch recht zugetan mittlerweile. Meinen Sohn fuerchtet sie heute immer noch ein wenig. Er geht mit iht Gassi, da ist es ok fuer sie aber im Haus traut sie ihm nicht so recht. Lea hat einen super Charakter, ist sehr sanft. Gott sei Dank! Wir lieben sie sehr!
Leider ist sie oft noch gestresst , da sie ja nichts kannte und Menschen vor allen Kimder ihr unheimlich sind. Unsere Kinder sind ja erwachsen! Aber wir koennen ihr den Stress nicht ersparen nur mildern. Wir machen mit ihr tolle Spaziergaenge ohne Stress, da laeuft und springt sie rum und ist happy!
Hundeschule besuchen wir auch. Sie ist recht gelehrig. Lea ist jetzt 5 1/2 Jahre alt und wir wissen, dass die Chance auf eine Adoption sehr gering war fuer sie. In der ersten Zeit dachte ich oft wir schaffen es nicht!
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Aber sie wieder wegzugeben haetten wir nicht uebers Herz gebracht. Wir schaffen das. Auch wenn wir wissen, dass sie wohl immer scheu bleiben wird,
Bereuen wir unsere Entscheidung nicht. Trotzdem warne auch ich davor, nicht die Kstze im Sack zu kaufen, lieber vor Ort das Tier anschauen und kennenlernen.
Lg
Petea
Moechte noch hinzufuegen, wir mussten unseren ersten Hund vor zwei Jahren einschlaefern lassen. Es war ein Border Collie namens Buddy. Ein absoluter Traumhund. Wir bekamen ihn mit acht Wochen. Er wurde knapp 14 Jahre! Und jetzt wollten wir einem armen Seelchen ein Zuhause geben!
Wir vergleichen Lea nicht mit Buddy! Wir nehmen sie so wie sie ist, mit allen Macken, die sie hat und vor allen Dingen die Defitizite die sie hat in punkto Sozialisierung!
Das Buch ist geschrieben worden, wir koennen nur einen kleinen Teil ueberschreiben und hoffen dass sie trotzdem gluecklich ist bei uns und wir Lea noch lange haben werden!
Vielen Dank für diesen ausführlichen Artikel. Tierschutzhunde erfordern meiner Meinung nach einen sehr erfahrenen Hundehalter, da man nie weiß, was auf einen zukommt. Eine Therapiebegleithund Ausbildung halte ich da schon für sehr ehrgeizig.
Hallo! Dies ist das erste Mal, dass ich überhaupt in irgendeinem Forum schreibe. Mich bewegt das Thema so sehr. Wir haben seit ca. einem halben Jahr einen zweieinhalbjährigen Hund aus Spanien adoptiert. Über eine ganz wunder- und verantwortungsvolle Tierschützerin dort. Sie hat ihn aus der Tötung geholt. Sie investiert alles, was sie hat, in den Tierschutz, informiert sehr ehrlich und genau über die Hunde und bringt sie nach etlichen Vorgesprächen, Videos etc. selbst nach Deutschland um zu sehen, ob es passt. Sie bleibt dann ein/zwei oder mehr Tage um sich anzuschauen, wie es läuft. Sie ist sehr wählerisch was die Adoptanten betrifft, immer das Wohl des Hundes berücksichtigend, aber auch das der Adoptanten. Unser Kontakt ist geblieben. Sie hat noch einige Hunde zu vermitteln, ist aber mittlerweile schwer erkrankt und gibt ihre Hunde dennoch nicht an andere Organisationen ab. Sie arbeitet enorm viel für die Tiere und ihre Situation ist mittlerweile sehr schwierig, weil viele ihrer Hunde nicht mehr vermittelbar sind (zu alt, blind, halbblind, weil auf sie geschossen wurde, krank etc.).
Kurzum, wir wussten, dass unser Hund eine Mittelmeerkrankheit hat. Sie hat uns darüber informiert, dass er die unheilbare Leishmaniose hat und durch sie und ihren Tierarzt bereits medikamentös entsprechend eingestellt wurde. Es kommt einfach auf das Stadium dieser Krankheit an. Das Fell von unserem Hund war bereits nach wenigen Wochen (Fellwechsel im kühleren Deutschland) nicht mehr fleckig und ausgefranst (Er war aber auch fleckig und ausgefranst eine ganz süße Maus). Die inneren Organe sind nicht betroffen. Das Mittel, dass er nun lebenslänglich nehmen muss, kostet ein paar Euro im Monat. Lediglich die Nahrung, die er zu sich nehmen muss, sollte purinarm sein. Wenn man selber kocht ist das etwas zeitintensiv, wenn nicht, ist das Spezialfutter, das es im Handel gibt, etwa doppelt so teuer wie normales Futter. Das war´s aber auch schon. Wir haben ihn krankenversichert, was auch mit Leishmaniose problemlos möglich ist. Natürlich braucht er auch Training in der Hundeschule, da er das Leben in der Stadt nicht kennt und am Anfang nicht so recht leinenführig war. Das Problem ist mittlerweile sehr viel besser. Ich kann nur sagen: Er ist das Liebste und Süßeste, was einem im Leben passieren kann!! Wir sind sehr glücklich mit ihm.
Man muss viel Zeit haben, Geduld und auch die finanziellen Möglichkeiten. Dann kann man ein Tier aus dem Tierschutz glücklich machen und bekommt unglaublich viel zurück. Allerdings ist das Wichtigste, sich die Tierschutzorganisation oder die Tierschützer genau anzuschauen! Wie läuft die Vermittlung ab und welchen Eindruck hat man von den Tierschützern… Es gibt auch Scharlatane unter ihnen, die sich gerne ein tolles, soziales Hobby auf die Fahnen schreiben, im Prinzip aber weder auf die Tiere noch auf die Adoptanten näher eingehen können oder wollen. Womöglich verlangen sie auch noch Ablösesummen, die über die übliche Schutzgebühr (300-400 Euro) weit hinausgehen, weil sie daran verdienen wollen. Das ist nicht seriös. Dann ist das neue Leben mit dem Tier unter Umständen auch tatsächlich ein Problem. Für das Tier und die Adoptanten.
Wenn die Vermittler verantwortungsbewusst handeln, dann kann ein Tier aus dem Tierschutz großes Glück bedeuten. Für Tier und Mensch.
Wir hoffen, dass unser Hund (es ist mein erster, allerdings ist mein Mann hundeerfahren) noch viele schöne Jahre vor sich hat und genießen die Zeit, die wir mit ihm haben dürfen, sehr.
LG, Birgit
Liebe Birgit,
Dein Bericht von der Tierschützerin in Spanien hat mich sehr berührt.
Hast Du noch einen Kontakt von Ihr ?
Würde mich sehr interessieren. Gerade habe ich eine wundervolle
Setterhündin aus Mallorca verloren.
LG Susanne
Sehr berührt habe ich all die Berichte gelesen und kann nicht anders als meinen nun auch zu schreiben: Ein kleines Andenken an meine Tula!
Ich habe sie etwa 2jährig aus dem Tierschutz übernommen. Sie kam aus Spanien. War schon in Deutschland in einem Tierheim. Schon einmal vermittelt und wieder zurück gebracht, weil man mit dem Angstrrauma nicht umgehen konnte… Und sie war ein schwer traumatisierter Hund mit Angst vor allem und jedem, eine sehr mäkelige Fresserin, wie sich später herausstellte mit einer chronischen Gastritis (wahrscheinlich wegen der vielen Angst), sie war nicht agressiv – eher wurde sie starr vor Angst, mit Hunden war sie super sozialisiert, eigentlich immer deeskalierend und aus dem Weg gehend. Gespielt hat sie fast nie – das war für sie irgendwie „Kinderkram“, hatte ich manchmal den Eindruck. Sie, die das harte Leben schon kennen gelernt hatte… Ich habe von Anfang an mit ihr Einzelstunden im Wald gemacht. Später Hundeschule – nur positive Bestärkung! Irgendwann auch Klickertraining. Agility fand sie auch doof. Mantrailing fand sie auch nicht so gut, wie ich dachte, dass sie es finden würde. Umwelt- und Sozial-Training… Ich würde sagen: versucht /angeboten habe ich fast alles… Aber ich habe bei Einigen auch entschieden, womit ich aufhöre: Sie ist z.B. nie ein Begleithund geworden, den man hätte mit in die Stadt nehmen können, auch Zug- und Straba ging nicht ohne dass es ihr immer schlecht ging. Viele Menschen waren auch nix, weshalb Parks ausschieden. Aber Autofahren haben wir super eingeübt und das ging auch: Mit superkurzen Sequenzen, die ich dann täglich etwas ausgeweitet habe. Das Gleiche mit dem Alleinbleiben: Von Sekunden über Minuten bis hin zu Stunden… Das gleiche mit dem Freilauf, Leinenführigkeit… Ihr wisst wovon ich rede! Ja, sie hat sogar das Jagen aufgegeben – bei mir zu sein, war ihr letztlich wichtiger… Ich will sagen: Es war viel, viel Arbeit zu Beginn. Training auch – aber hauptsächlich Vertrauensaufbau. Ich würde sagen in den ersten 2 Jahren sehr intensiv und in den folgenden 2 Jahren haben wir noch ein bisschen an der Kür gearbeitet und danach nur noch aus Spaß! Aber ich habe fast 15 Jahre einen Traumhund an meiner Seite gehabt! Wir haben soooo viel geschafft! Wir waren so glücklich. Sie hat bei mir die Ruhe und Sicherheit gefunden, die sie benötigte, um Freude am Leben zu entwickeln und ein paar Menschenfreunde zu finden. Es hat lange gedauert, bis sie lieben konnte. Aber wenn, dann liebte sie! Sie hat sich über ihren eigenen Mut gefreut – manchmal wenn sie über ihren Schatten gesprungen ist und sich dann gut gefühlt hat, hat sie einen ganz bestimmten Ausdruck gehabt. Ich habe dann immer gesagt: Sie sieht stolz aus… Sie hat 3 Operationen (eine davon groß) gut weggesteckt und war eine vorbildliche Patientin. Ich hatte Mega-Angst um sie und war doch stark, damit meine Angst nicht auf sie abfärbte. Ich habe also auch viel über mich selbst gelernt und dazu gelernt… Auch ihr Älterwerden haben wir auch so gut es ging zusammen hinbekommen. Sie war am Ende taub und die Treppen habe ich sie getragen. Ich hatte frühzeitig mit ihr Sichtzeichen eingeübt. Sie brauchte ein Herzmedikament und wir haben immer kleiner Runden gedreht. Die letzte Woche nur noch im Garten… Diese Zeit war nochmal viel intensiver… Sehr eng. Pflegestufe eben. Was dieser Hund mir an Liebe beschert hat (die empfundene, die empfangene, die gegebene) – ich kann es nicht in Worte fassen. Es war eine Beziehung auf Gegenseitigkeit. Was kann Schöner sein?! Ihr wisst, wie es sich anfühlt!
Sie ist fast 17 geworden. Vor 3 Wochen ist sie gestorben – in meinen Armen. Ich fühle mich wie amputiert. Es tut so furchtbar weh! Sie war meine Liebe!
Ich denke viel nach über uns und entdecke immer mehr, wie sehr wir voneinander profitiert haben. Nicht nur ich habe sie gerettet und ihr viel gegeben. Das war umgekehrt genauso. Sie hat mich auch vor vielem bewahrt. Ich bin lieber nach Hause zu ihr gegangen, als mich in Situationen begeben zu haben, die mir mit Sicherheit nicht immer gut getan hätten. Wir waren viel und gerne draußen. Bevor sie kam, hatte ich starke Rückenprobleme und hatte etwas zuviel Gewicht. Außerdem habe ich geraucht… Tula hat mein Leben sehr verändert und zum Besseren und Wesentlicheren gewendet. Ich habe z.B. keine Rückenschmerzen mehr und rauchen tue ich auch schon lange nicht mehr. Ich bin ihr sehr, sehr dankbar!
Es wird noch dauern, bis ich wieder einen Hund in mein Leben lassen kann. Aber wenn, dann wird ganz sicher wieder ein Tierschutzhund sein. Wenn er ein kleines bisschen unkomplizierter wäre, würde ich sicher nicht meckern…
Seht es mir bitte nach, dass mein Bericht so lang geworden ist… Es ist die Trauer… Und wessen Herz so voll ist, dessen Mund quillt auch mal über…
Ich möchte nach diesem tollen Artikel und so vieler unterschiedlicher Berichte nun auch gerne unsere Geschichte erzählen. Vor 8 Monaten haben wir unsere kleine Mischlingshündin mit ca 2,5 Jahren adoptiert. Wir haben uns auf den 1. Blick in ihr Foto verliebt und sind somit völlig naiv und ahnungslos an unseren 1. Hund aus dem türkischen Tierschutz gekommen.
Unsere Suki kam völlig untergewichtig mit knapp 7 Kilo mit Bisswunden am Kopf, einem kahlen Schwanz und einem kahlen Hinterteil am Flughafen an. Sie konnte dort kaum stehen und humpelte stark. Sie musste sich alle 2 m hinlegen. Wir waren völlig schockiert und überfordert mit der Situation. Geistesgegenwärtig habe ich der Dame bei der Übergabe die Schutzgebühr von 500 € verweigert.
Wir gingen direkt nach dem Wochenende mit der Kleinen zu unserem TA, die auch völlig geschockt über den Zustand des armen Tieres war. Es stellte sich heraus, dass sie einen Autounfall hatte, an der linken Hüfte operiert wurde und am rechten Hinterlauf eine Patellaluxation Grad 4 hatte. 10 Tage nach ihrer Ankunft bei uns wurde sie am Hinterbein operiert. Unzählige TA Besuche, Spritzen und Tabletten und das alles sofort nach ihrer Tortur des Fluges und einer neuen Umgebung.
Doch das alles ließ die scheue Maus alles über sich ergehen. Ohne Knurren oder murren.
Sie war sehr ängstlich draußen, jeder Mann, jedes Geräusch, jeder Bus und ganz schlimm das Müllauto waren für sie der Horror. Auch wenn meine Kinder mit Handtuchturban aus dem Bad kamen knurrte sie und hätte sich am liebsten in Luft aufgelöst.
Heute nach 8 Monaten ist sie zwar immernoch ein unsicherer Hund aber die Liebste die man sich vorstellen kann. Mit viel Geduld, Spiel, Pflege und ganz viel Liebe und Training ist sie heute ein glücklicher Hund, der lächelnd über Wiesen flitzt, mit fast jedem Hund spielen möchte, viel Körperkontakt und Nähe braucht, sich an unsere Katzen gewöhnt hat und meinen Kindern nicht von der Seite weicht! Auch wenn wir sie als Welpen bekommen hätten, könnte sie nicht lieber sein oder mehr an uns hängen (oder wir an ihr ) )
Wir hatten Glück im Unglück und wurden durch die OP und ihrem Zustand durch die Pflege und dem intensiven Umgang mit ihr eher zusammengeschweißt.
Doch der Artikel spricht mir aus dem Herzen! Wenn ein Tierschutzhund dann sollte es die Möglichkeit zum richtigen Kennenlernen geben. Ein Foto sagt nichts über den wahren Zustand oder Charakter des Tieres aus! Wir hätten einen Angstbeisser oder noch kränkeren Hund bekommen können. Liebe Grüße, Sandra