Der Balljunkie: Spielt er noch – oder süchtelt er schon?

Monster_mit_Ball

Schaut man durch die Regale in Zoogeschäften, kann man sich sicher sein, ein Hunde-Spielzeug in jedem zu finden: Den Ball. Es gibt ihn in jeglichen Formen und Farben. Für diejenigen unter uns (so wie mich), die bereits in der Schule beim Sportfest den Ball zwar hoch, aber nur drei Meter weit geworfen haben, gibt es Abhilfe in Form einer Wurfkelle – denn der Ball soll ja schön weit fliegen.

Das Ballspiel wird von vielen Menschen nach wie vor als die Beschäftigung für den Hund gesehen. Sie scheint ja auch eine sinnvolle Auslastungsmöglichkeit zu sein: Der Hund kann sich ausdauernd mit dem Apportieren des Balls beschäftigen, er scheint danach glücklich, zufrieden und müde – und wir selbst müssen uns, nach einem langen Arbeitstag, nicht mehr so viel bewegen. Also alles wunderbar – oder?

Leider kann man diese Frage nicht ohne weiteres bejahen. Unkontrolliertes Ballspiel birgt diverse Gefahren, die, abhängig von Hunderasse und –typ nicht unerheblich sind.
Im Folgenden möchte ich auf die problematischen Aspekte eingehen, und anschließend Erkennungsmerkmale sowie Wege aus der Sucht benennen.

Jagdverhalten
Sehr häufig ist das Ballspiel so aufgebaut, dass der Hund, sobald der Ball fliegt, diesen hetzen darf. Was der Vierbeiner dabei vor allem lernt, ist, sich bewegenden Reizen sofort zu folgen. Damit werden beim Hund Elemente des Jagdverhaltens, nämlich der Hetztrieb, gefördert und gefestigt. Dieses ist natürlich insbesondere bei jagdlich ambitionierten Hunden kritisch.
Je ausdauernder ein Hund das Bällchen hetzen darf, desto weniger kann er unterscheiden, wann es sich bei dem Reiz tatsächlich um ein Bällchen handelt, das gehetzt werden darf – und wann es sich z.B. um ein Kaninchen handelt, dessen Hetzen (meistens Smilie: ;) ) unerwünscht ist.
Natürlich kann ein Hund generell einen Ball von einem Kaninchen unterscheiden. In der Sekunde aber, wenn etwas abrupt startet und sich vom Hund mit einer schnellen Dynamik wegbewegt, überlegt er nicht mehr: „Was ist das eigentlich? Darf ich dem nachlaufen oder nicht?“, sondern instinktives Jagdverhalten wird aktiviert, das dann häufig nicht mehr zu stoppen ist – bis das Kaninchen in seinem Bau verschwindet oder der Hund sich erfolgreich sein Abendessen selbst erlegt hat.

Die Rolle des Menschen
Einem Hund, der auf ein Objekt in krankhafter Weise fixiert ist, wird sein Sozialpartner Mensch vollkommen unwichtig. Es geht ihm nicht mehr darum, wer den Ball wirft, sondern nur um die Tatsache, dass der Ball fliegt.
Bei schweren Fällen von Sucht lässt ein Hund seinen Besitzer sogar, wenn dieser (scheinbar) in Ohnmacht fällt, liegen und geht mit dem nächstbesten Menschen mit, der einen Ball dabei hat. (Dieses ist kein übertriebenes Beispiel, sondern das Ergebnis eines Tests, dem ich selbst im Rahmen eines Seminars beigewohnt habe.)
Wie unwichtig der Mensch beim „Spiel“ für einen Balljunkie ist, lässt sich daran erkennen, dass der Hund währenddessen ausschließlich das Objekt in der Hand des Menschen fixiert. Es findet keine soziale Kommunikation mehr statt; der Hund nimmt so z. B. keinen Blickkontakt auf, höchstens kurz, und wendet seine Aufmerksamkeit sofort wieder seinem „Stoff“ zu.
Auch auf alternative Formen des Spiels lässt sich dieser Hund nicht mehr ein. Rein körperbetontes Spiel ohne Hilfsmittel ist nicht mehr möglich. Auf futtermotiviertes Spiel lässt sich der Vierbeiner möglicherweise noch kurzzeitig ein, jedoch ist seine Aufmerksamkeitsspanne gering, weil er sich von der Idee, der Besitzer könnte gleich einen Ball aus der Tasche ziehen, nicht lösen kann.

Ein Balljunkie wird sich vielleicht auf ein Spiel mit anderen Objekten einlassen, aber nur in einer Form, bei der diese geworfen werden und er sie – wie einen Ball – apportieren kann. Zerrspiele haben für einen süchtigen Hund zu viel Sozialbezug und befriedigen nicht die Sucht; daher wird er auf diese kaum bis gar nicht einsteigen.

Beißunfälle
Ein süchtiger Hund ist besessen davon, den Ball zu haben. Aus dieser Besessenheit heraus wird der Vierbeiner alles tun, um an den Ball zu kommen. Gefährlich wird es, wenn z.B. ein Kind mit einem Ball spielt und somit aus Sicht des Hundes zu einem „Konkurrenten“ wird.
Selbst wenn der Vierbeiner das Kind gar nicht verletzen will, sondern einfach unkontrolliert nach dem Ball schnappt, kann es aufgrund der Größen- und Kräfteunterschiede schnell zu einem Beißunfall kommen.
Auch hier ist der Halter machtlos: Der Mensch kann einen süchtigen Hund in dieser Situation nicht mehr abrufen; ebenso wenig, um ein Beispiel aus der menschlichen Welt zu bringen, wie eine Mutter ihren heroinsüchtigen Sohn daran hindern kann, zu stehlen, um an Geld für seine Droge zu kommen.

Was macht die Sucht mit dem Hund?
Der Hund selbst befindet sich im Dauer-Stress. Hat er den Ball, empfindet er (positiven) Stress. Hat er den Ball nicht, empfindet er negativen Stress. Von seiner Persönlichkeit bleibt nicht mehr viel übrig. Mit einem Tunnelblick, an dessen Ende nur der Ball zu sehen ist, bewegt er sich durch die Welt, unfähig, Dinge wahrzunehmen, die sich links und rechts befinden. Der Hund ist vollkommen auf seine Sucht reduziert und unfähig, sich mit seiner Umwelt, seien es Artgenossen, Menschen, Gerüche usw. auseinanderzusetzen.

Wie entsteht die Sucht?
Besonders leicht erregbare Hunderassen, wie z.B. einige Hütehundrassen und Terrier, haben ein erhöhtes Risiko, abhängig von Objekten zu werden. Aber auch Hunde anderer Rassen, sowie Mischlinge, können zu Balljunkies werden, wenn sie generell leicht erregbar bzw. nervös sind.
Durch den stereotypen Ablauf Hetzen-Fangen-Apportieren wird das körpereigene Belohnungssystem des Hundes aktiviert, d.h. verschiedene „glücklich machende“ Substanzen (z.B. Dopamin, Adrenalin) werden ausgeschüttet .
Spielt der Hund häufig und ausdauernd mit dem Bällchen, gewöhnt sich der Körper an die Ausschüttung der genannten Substanzen. Fällt das Ballspiel weg, erreicht das Hormonsystem des Körpers nicht mehr das gewohnte Level – so entstehen Entzugserscheinungen, die der Hund in anderer Form zu kompensieren versucht.

Auch Hunde, die in einem reizarmen Umfeld aufgewachsen sind und so unter einem generellen Dopaminmangel und weniger ausgeprägten Dopaminrezeptoren leiden, sind potentielle Opfer der Sucht. Der Körper versucht den Dopaminmangel auszugleichen – was durch das Ballspiel mit entsprechender Hormonausschüttung möglich wird.

Die wenigsten Halter erziehen ihren Hund bewusst zum Balljunkie. Meist steckt dahinter die gut gemeinte Absicht, einen Hund, der scheinbar voller Tatendrang ist, besonders gut auszulasten. Irgendwann entsteht ein Kreislauf. Je mehr Aktivität der Hund durch das Ballspiel bekommt, desto mehr gewöhnt sich der Körper an diese – und umso mehr verlangt er danach. Es scheint also so, als könnte der Hund einfach nicht genug bekommen. Statt ihn wieder zur Ruhe zu trainieren, erhält er so immer mehr Angebote, durch die er immer unruhiger und nervöser wird – und eine Verschlimmerung der Sucht eintritt.

Erkennungsmerkmale
Nicht jeder Hund, der gern mit einem Ball spielt, ist ein Junkie!
Ein abhängiger Hund wirkt wie „getrieben“. Er kann nicht zur Ruhe kommen, springt z.B. am Halter hoch, um in den Taschen zu „checken“, ob sich dort vielleicht ein Ball befindet. Alternativ „scannt“ er vielleicht die Wiese, in der Hoffnung, dass dort noch Bälle liegen oder sucht sich alternative Objekte, die auch nur annähernd Ähnlichkeit mit dem Ball haben (Tannenzapfen, Steine).

Er ist nicht mehr zur Impulskontrolle in der Lage, d.h. er kann beim Anblick eines Balls keine Ruhe mehr halten, springt den Menschen entweder an, oder drückt seine Unruhe durch Winseln oder Bellen aus. Ebenso wenig kann ein süchtiger Vierbeiner liegen bleiben oder abgerufen werden, wenn ein Objekt geworfen wird.
Ohne Ball ist dieser Hund verloren. Er wirkt unsicher, unruhig, fängt an zu fiepsen. Er ist nicht mehr in der Lage, sich draußen irgendwo abzulegen und Ruhe zu halten.
Wird dem Balljunkie der Ball vorenthalten und findet er keinen Ersatz, zeigen sich neben der Unruhe auch andere Stresssymptome (Speicheln) und er versucht, alternative Abbaumöglichkeiten zu finden (z.B. Grasfressen, Trinken, stereotype Bewegungen wie Rennen).

Wege aus der Sucht
Es gibt nur einen Weg, der langfristig erfolgreich ist: Kalter Entzug. Dem Hund alternative Objekte anzubieten, die geworfen werden und gehetzt werden können, führt nur zu einer Verlagerung, nicht zu einer Gesundung.
Dem Hund sollten alternative Beschäftigungsmöglichkeiten angeboten werden, die vor allem eins gemeinsam haben: RUHE! Geeignet sind z.B. ruhige, futtermotivierte Spiele (durch die Beine laufen, Futter suchen lassen usw.). Actiongeladene Spiele, die weiter das Stresssystem des Hundes „anfeuern“ sollten für’s Erste tabu sein.
Es gilt, dem Hund zu zeigen, dass es in der Umwelt noch andere Dinge außer den Ball gibt. Auslastung kann zudem in Form von einfacher Leckerchensuche auf der Wiese bis zu komplexerer Fährtensuche gehen. Nasenarbeit kann ebenfalls in Form von Dummysuche erfolgen.
Aber auch eine neue Auseinandersetzung mit dem Menschen als Sozialpartner, nicht nur als Ballwurfmaschine, sollte, sozusagen als „Beziehungsreform“, passieren. Eine Möglichkeit dazu ist, wie gesagt, das futtermotivierte Spiel nah beim Menschen, bei dem der Hund Futterstückchen in der Hand des Menschen folgt, durch dessen Beine, bei kleineren Hunde über oder unter die Beine des Menschen. Auch sollten immer wieder Angebote zum körperbetonten Spiel ohne Hilfsmittel gemacht werden. Bei ruhiger Gerätearbeit können Hund und Mensch als Team neu zusammenfinden.
Ergänzend sollte der Hund zu ausreichenden Ruhezeiten angehalten werden, damit das Stresssystem wieder „runterfahren“ kann. Diese liegen bei einem Hund durchschnittlich bei 18-20 (!) Stunden am Tag.

Zusammenfassung
Wie erwähnt ist nicht jeder Hund, der gern mit seinem Ball spielt, ein Balljunkie. Es gibt Hunde, die prädestinierter als andere dafür sind, zu einem solchen zu werden. Anhand der beschriebenen Merkmale werden Sie für sich entscheiden können, ob Ihr Hund noch gesundes Spielverhalten mit dem Ball zeigt oder nicht.

Ballspiel ist auch nicht generell zu verteufeln. Es gibt sinnvolle Arten, den Ball einzusetzen. Sei es, ihn als Objekt zum Suchen zu verwenden oder zum Üben der Impulskontrolle bei jagdlich ambitionierten Hunden (Ball rollt, Hund bleibt sitzen und darf erst bei Einhalten von Ruhe den Ball holen). Auch Spiele mit dem Menschen, bei dem beide um den Ball zergeln und der Hund den Ball nah beim Körper des Menschen erhält, (also ohne, dass er ihn über eine weite Distanz hetzen kann) machen Spaß und sind sinnvoll.

Gefährlich wird es, wenn mit einem generell leicht erregbaren Hund ausdauernd und regelmäßig Ball gespielt wird, mit dem weiter oben ausgeführten stereotypen Ablauf.
Ist der Hund erst einmal süchtig, ist diese Sucht nicht mehr umkehrbar. Ähnlich wie bei einem trockenen Alkoholiker hilft nur noch absoluter Ballentzug. Aber das sollten Sie nicht bedauerlich finden! Es gibt so viele Möglichkeiten, gemeinsam Spaß zu haben!

Spielen Sie also mit Ihrem Hund, was das Zeug hält – nur nicht unbedingt ausschließlich mit dem Ball. Wenn Sie ihn einsetzen, achten Sie bewusst darauf, wie – und wie Ihr Hund auf ihn reagiert. Haben Sie das Gefühl, der Spaziergang ist für Ihren Hund nur noch ein halber Spaß ohne den Ball, seien Sie auf der Hut. Geben Sie seinem Drängen nicht nach, weil Sie glauben, Sie täten ihm etwas Gutes. Gehen Sie stattdessen lieber auf „Nummer sicher“, entdecken alternative Beschäftigungsmöglichkeiten und lassen Sie den Ball lieber für einige Zeit zu Hause. Im Zweifelsfall ist es besser, den Ball etwas weniger einzusetzen als sich einen Junkie heranzuziehen, dessen einzige Heilung kompletter Ballverzicht ist.

Aber nun sorgen Sie sich nicht, spielen Sie! Vielleicht heute mal ohne Ball. Smilie: ;) 

Kategorie(n): Allgemein, Gesundheit, Spiel, Training

23 Antworten auf Der Balljunkie: Spielt er noch – oder süchtelt er schon?

  1. Liebe Johanna,

    du sprichst mir aus der Seele.

    Ich habe schon zu viele Hunde im und außerhalb des Trainings erlebt, die auf dem Weg zum Balljunkie oder dies es bereits sind. Meist sind die Halter dann überrascht, wenn wir darüber eingehend sprechen und ratlos, wie sie ihren Hund weiter beschäftigen sollen. Es ist dann nicht immer ein einfacher Weg, den beide weiter gemeinsam gehen müssen / sollen. Doch dies lohnt sich immer aus vielerlei Hinsicht.

    Der Mensch bekommt mehr Bezug zum Hund und erlebt, dass es viele andere auch auslastende Beschäftigungen für seinen Hund gib. Der Hund hält sich lieber in der Nähe des Menschen auf und gewinnt wieder mehr Lebensfreude, ohne weiter in seiner Sucht gefangen zu sein.

    Danke für diesen wunderbaren Artikel und ich hoffe, dass dieses Thema hierdurch weiter sensibilisiert wird.

    Alles Liebe
    Barbara

      Johanna Pelz sagt:

      Liebe Barbara,

      vielen Dank für Dein schönes Feedback. Ich freue mich, dass Du ebenfalls eine „Kämpferin“ für sinnvolle Beschäftigung und gegen die Erziehung zum Balljunkie bist!

      Ganz liebe Grüße,
      Johanna

    Ramona Slomka sagt:

    Hallo Johanna,

    ich bin heute auf Deine Seite gestoßen und habe mir sehr viel durchgelesen.
    Leider habe ich so einen Balljunkie. Er heißt Kalle, 2 Jahre und ist ein Rauhaardackel. Über ein Jahr sind wir zur Hundeschule gegangen, habe aber gemerkt, das es nichts mehr gebracht hat. Er war zu diesem Zeitpunkt sehr sensibel, schüchtern und extrem unterwürfig. Das hat sich jetzt geändert. Er ist immer noch sensibel und möchte mit jedem „Gut Freund“ sein, ist unterwürfig, lässt sich aber nicht mehr alles gefallen. Er hat sich gut gemacht.
    Am Vormittag gehe ich 1 Std. spazieren mit ihm; über Wiesen und durch den Wald. Dabei geht er an der Schleppleine. Für ein kurzes Stück des Weges habe ich dann seinen Lieblingsball geworfen. Er bringt ihn auch sofort zurück, legt ihn ab und schaut mich an. Dann werfe ich wieder. Manchmal lasse ich ihn auch bei mir sitzen und werfe den Ball und er darf ihn erst auf Kommando holen. Das klappt alles sehr gut. Zu Hause am Nachmittag mache ich 1/2 Std. Nasenarbeit. Futterbeutel verstecken und er muss ihn suchen und bekommt dann ein Leckerchen. Klappt auch sehr gut. Ist er dann auf dem Grundstück alleine jagt er pausenlos Schatten von unseren Spatzen, die bei uns im Dach nisten oder schaut in den Himmel und jagt ihnen bellend hinterher. Das Schattenjagen geht ohne Unterbrechung. Sieht er mich, ohne das ich was sage, hört er sofort auf, kommt mit mir mit und ich nehme ihn ins Haus. Das wollte ich bzw. das möchte ich ihn nun abgewöhnen und habe deshalb noch einen „Boomer-Ball“ gekauft. Da fährt er voll drauf ab. Er macht mit diesem Ball über das Grundstück wie ein“Irrer“, bellt immer mal wieder, lässt den Ball kurz liegen und schnüffetl wie ein „kaputter“ über den Rasen und bewege ich mich auf den Ball zu, ist er sofort da und spielt mit dem Ball. Sage ich „Aus“ lässt er ihn liegen und wartet darauf, das ich ihn wieder werfe. Hat er den Ball, ist er nicht ansprechbar. Tue ich ihn weg, sitzt er vor der Garage oder vor dem Tisch, wo er liegt und wartet, dass er ihn bekommt. Wenn wir im Haus sind und ich bewege mich nach draußen, ist er sofort zur Stelle und will mit raus, er wartet dann auf den Ball. Jetzt habe ich alle Bälle verbannt, die gibt es momentan gar nicht mehr. Im Haus und auf der Terasse jagt er keine Schatten und da die Terasse wegen meiner Katzen eingezäunt ist, verbleibt er dort, wenn ich gerade nichts mit ihm mache. Da kann er sich ausruhen. Da ich roh füttere, bekommt er sein Fressen im Kong, das macht er sehr gut und auf Zuruf bringt er mir auch den Leeren. Ich klickere auch viel mit ihm, aber beim Abgewöhnen des „Schatten-Jagens“ stoße ich momentan an meine Grenzen. Da ich aber positiv eingestellt bin, weiss ich, das ich bzw. wir (Kalle und ich) das schaffen werden, aber es wird ein langer Weg. Wahrscheinlich werde ich nie wieder mit ihm mit einem Ball spielen können, ich werde mir jetzt andere Sachen einfallen lassen.
    Auf alle Fälle hat mir der Artikel gezeigt, dass man seinen Hund anders beschäftigen muss, wenn auch er glücklich werden soll.

    Vielen Dank für den schönen Artikel und weiter so.

    Herzliche Grüße
    Ramona Slomka mit Kalle

      Johanna Pelz sagt:

      Hallo Ramona!

      Vielen Dank für Deinen Kommentar.
      Das Beispiel von Kalle zeigt wieder einmal „schön“, wie leicht man einige Hunde zum Balljunkie erziehen kann, ohne, dass man es möchte.
      Gut, dass Du das Problem erkannt hast und nun nach Alternativen suchst; das ist klasse. Schau nur kritisch darauf, dass Kalle sich nicht ein anderes Objekt als „Ersatz“-Droge sucht. Einige Balljunkies suchen sich beispielsweise Tannenzapfen, mit denen sie sich manisch ebschäftigen, Steine etc.
      Ich habe selbst ja einen ehemaligen Balljunkie. Mit ihr kann ich nicht mal apportieren, weil der Futterbeutel ganz schnell als Ball-Ersatz angesehen wird und sie völlig auf ihn fixiert ist.
      Sehr wahrscheinlich wird es so sein, dass das Ballspielen für Kalle dauerhaft ein kritisches Thema bleibt. Man kann es vergleichen mit einem trockenen Alkoholiker, der jederzeit rückfallgefährdet ist, sobald er nur ein Bier trinkt.
      Aber Du schilderst ja tolle alternative Beschäftigungsmöglichkeiten. Achte nur darauf, dass Kalle genug Ruhe bekommt (20 Stunden Ruhezeit am Tag) udn nicht zu viel Action, damit sein gesamtes Stresssystem herunterfahren kann. Damit erledigt sich vielleicht das Schatten Jagen schneller. Viele Leute glauben, Sie müssten ihrem Hund ständig viel Action bieten, damit er „schön müde“ ist; dabei wird das Stresssystem durch viele Anreize erst recht angetrieben. Oft ist weniger mehr.
      Nasenarbeit ist eine wirklich gute Beschäftigungsmöglichkeit, um einen Hund auszulasten, und das eben nicht über Heurmtoben und schnelle, hektische Aktivitäten.

      Alles Gute für Euch!

      Herzliche Grüße,
      Johanna

      Angela Hingst sagt:

      Liebe Ramona,
      Du schreibst, Du fütterst teilweise aus dem Kong. Was auch eine super Beschäftigung ist: verteile das Fleisch im Garten. Mit gewolftem geht’s natürlich am besten, weil man Minihäufchen machen kann, überall: auf dem Boden, an herabhängenden Ästen (ungiftiger Pflanzen), an Pergolen oder oder oder Smilie: :)
      Meine beiden sind ne halbe oder dreiviertel Stunde voll beschäftigt, besonders in der dunklen Jahreszeit müssen sie ihre Nasen bemühen. Anschließend „fallen“ sie in ihre Betten und klappen die Augen zu.

  2. Liebe Johanna,

    durch Zufall deinen Blog gefunden. Ich finde es sehr charmant und angenehm zu lesen, was du über unsere kleinen Vierbeiner erzählst. Bitte mehr Geschichten, Artikel und Fotos Smilie: :) Wir freuen uns über jeden Artikel.

    Daumen hoch dafür!

    Evelyn Brunnenkant sagt:

    Hallo Johanna,
    ich habe einen Retro-Mops (25% Parson-Russel), ein sehr lebhafter, kleiner Kerl, der von sich aus kaum zur Ruhe kommt. Er spielt auch gerne mit dem Ball – und ja, manchmal artet es auch etwas aus.
    Ich nehme ihn mit zur Arbeit und meistens sieht er nicht ein, dass er seine Ruhestunden dort sinnvoll einsetzt, sondern er verbringt die Zeit lieber damit, mich ständig (über den Spiegel!) zu beobachten.
    In den letzten Tagen winselt er wieder vermehrt, was ich ihm als Welpe mühsam abgewöhnt hatte, und zittert mitleiderregend vor sich hin. Wenn wir nach Hause kommen, ist der erste Weg zu seinem Ball und dann bricht er nach einer Stunde zusammen und schläft – übrigens ohne zu zittern! Jetzt kam mir heute der Gedanke, ob er im Laden gar nicht so sehr mich vermisst, sondern seinen Ball! Deshalb vielleicht das Gezitter und Gewinsel? Ist das möglich, kann sich die Sucht auch oder gerade in Abwesenheit des Objektes der Begierde zeigen?
    LG Evelyn

      Johanna Pelz sagt:

      Liebe Evelyn,

      es klingt tatsächlich danach, als wäre Dein kleiner Mann auf dem besten Wege, Junkie-Verhalten zu entwickeln, wenn es sich nicht schon gefestigt hat.
      Es gibt so ein paar Eckdaten, die man abklappern kann, um sicherzugehen, dass eine Ballsucht vorliegt bzw. der Hund dabei ist, eine zu entwickeln: Wie reagiert er z.B., wenn ihr spazieren geht und er weiß, dass Du einen Ball dabei hast? Springt er Dich an, z.B. in Richtung Tasche, in der der Ball steckt? Kann er seine Aufmerksamkeit nicht auf seine Umwelt richten, sondern „klebt“ nur an Dir, bis Du den Ball zückst? Ist er noch ansprechbar, wenn Du den Ball aus der Tasche ziehst, kannst Du z.B. Impulskontrolle einfordern, bevor der Ball fliegt, bzw. ihn abrufen, wenn andere (Hunde) mit einem Ball spielen? Gibt es bestimmte Plätze, an denen ihr immer Ball spielt und kann er dort auch mal mit anderen Dingen spielen, oder wartet er nur auf den Ball? Und zuletzt: Wie reagiert er, wenn der Ball mal einen Tag nicht zum Einsatz kommt? Wirkt er unausgeglichen?

      Natürlich kann es sein, dass Dein kleiner Kerl noch kein Balljunkie ist. Wir hoffen es mal. Smilie: :) Aber, bei dem, was Du schreibst, hat er sicherlich die Veranlagung dazu, so eine Sucht zu entwickeln. Gerade, wenn er ein großes Problem damit hat, Ruhe zu halten, wirkt das Ballspielen (und vor allem so langes Spielen) kontraproduktiv.
      Ich würde vorschlagen: Steck den Ball weg; spiel etwas Action-geladene Spiele nah bei Dir mit Zerrseilen oder ganz ohne Spielobjekt und geh sonst vor allem in die Ruhe! D.h., fordere die Nase Deines Hundes, z.B. durch einfache Futtersuchspiele. Das lastet hervorragend (!) aus und hilft ihm viel mehr, zur Ruhe zu kommen.
      Wenn Du sonst noch Ideen brauchst, schreib mich gerne noch einmal an.
      Alles Gute für Euch!

      Liebe Grüße!

  3. Hallo Smilie: :) ich fand diesen Text sehr interessant, ich habe einen Border-mix und somit das perfekte Tier zum Balljunkie… Allerdings trifft kein Eckpunkt auf sie zu und dennoch ist sie ein junkie.. allerdings nur während wir Ball spielen (bzw. gespielt haben), da gibt es nichts anderes. Aber sie ist abrufbar (selbst während der Ball fliegt), sie springt nicht an mir hoch oder fordert den Ball wenn ich in einstecken habe, sie kläfft mich nicht an wenn ich nicht „schnell genug werfe“ auch fixiert sie nicht nur den ball sondern kommt dazwischen auch zum schmusen oder Leckerlie holen, sie ist auch nicht unausgeglichen wenn der Ball mal tagelang nicht zum Einsatz kommt, ein Kind darf den Ball nehmen, unser Zweithund auch (andere Hunde je nach Sympathie), alle anderen Menschen sowieso.. auch am typischen „Ballplatz“ können wir andere Spiele spielen. Also irgendwie bin ich ein bisschen verwirrt, da ich immer dachte ich hab den absoluten Balljunkie, aber nun scheint es anders… ich denke wenn man es mit den Alkoholikern vergleicht einen „perioden-trinker“.. allerdings kann sie auch „richtig“ apportieren ohne Hetzen etc. und genau das betreibe ich seit ca. einem Jahr, als ich eben dachte einen Junkie zu haben und dringend was ändern zu müssen, ansonsten spielen wir Futter-dummy suchen etc. Leckereien Suchspiele auf der Wiese (ebenfalls sitzen bleiben bis zum Kommando) viele Tricks üben (dog dancing & agility), ich denke das sind bessere Beschäftigungen Smilie: :) danke für den Artikel!

      Johanna Pelz sagt:

      Hallo!
      Na, das klingt so, als hätten Sie bisher alles richtig gemacht: Nur zeitweise mit dem Ball gespielt, Impulskontrolle damit geübt, Abrufbarkeit trainiert und alternative Beschäftigungsmöglichkeiten angeboten – und scheinbar bei alldem immer gut Ihren Hund und sein Verhalten reflektierend im Blick gehabt. Genau DAS ist wohl der Grund, warum sie nicht zum Junkie geworden ist. Smilie: :) Daumen hoch!
      Viel Spaß weiterhin beim gemeinsamen Spiel!

      Herzliche Grüße!

  4. Hallo, ich habe einen Border Mix und er gehört zu den Balljunkies. Schön zu lesen das es da Abhikfe gibt. Wenn ich meinem Bruno den Ball wegnehme dann legt er sich hin und wartet einige Zeit. Wenn dann kein Ball mehr kommt dann ist er mit einem Satz über den Zaun (1,60m hoch) und macht ei´nen Ausflug durch den Ort. Er kommt zwar immer wieder und bellt dann vor der Haustüre, das Problem ist aber dass er auch Autos jagt. Gibts da auch eine Lösung?
    Nimmt er die eventuell als Ballersatzß

    Gruß
    Christoph

    Désirée sagt:

    Hallo,

    Ich habe selber eine Hündin (Malinois, 20 Monate), die ohne Ball nicht über die Hundewiese geht. Mittlerweile sind wir wenigstens so weit, dass sie ausserhalb keine Bälle bekommt und dort nur die großen Bälle (Fußball, Basketball) nimmt und nicht mehr die Tennisbälle (ganz vermeiden kann ich es auf der Hundewiese leider nicht, da überall Bälle rumliegen)! Seit einem halben Jahr spielt und rennt sie auch mit den anderen Hunden rum, was vorher überhaupt nicht der Fall war.
    Ich bin immer wieder froh, dass sie noch relativ früh zu mir kam (mit 7 Monaten) bevor ihre Vorbesitzer einen völligen Junkie aus ihr machen konnten!

    Ich denke, dass wir das Ballproblem mit viel Arbeit noch besser in den Griff bekommen, aber es wundert mich nicht, dass immer mehr Hunde zu Balljunkies mutieren. Musste mir Anfang des Jahres von einem !!!Hundetrainer!!! anhören, dass ich meinen Hund mehr auslasten müsse und das NUR mit Ballspielen! Wen wundert es dann noch, dass viele Ballverrückte Hunde unterwegs sind bei solchen „Trainern“??

  5. Guten Abend,

    wir haben auch Erfahrung mit dem Ballspiel gemacht. Wir haben mit unsere Aussi Hündin in den ersten 4 Monaten fleissig mit edm Ball gespielt…. weil man wie ja schon erwähnt nicht weis was man sonst mit einem Welpen spielen kann.
    Jetzt idst sie fast 1,5 Jahre alt, und bereuen es so diess Spiel jemals gemacht zu haben. Durch das Ballspielen wird der Bewegungsreiz stark gefördert, das hat zur Folge gehabt, dass ein Fussbalspiel nur mit starkem Stress verbunden war. Sie hat Saltos an der Leine geschlagen, weil der Reiz zu groß war um ihm nicht zu folgen. Üer einen Hundeschulenwechsel bin ich in Berührung mit der Fährtensuche (Aportelsuche) und zum Aportieren gekommen. Mit diesen Sportarten bin ich sooo glückliich, da diese Spiele mitKonzentration und zusammenareit verbunden sind. Die Verbindung von Mensch und Hund wächst vom mal zu mal. Das Ballspielen würde ich niemandem empfehlen, da der Hund sich auch alleine damit beschäftigen kann und somit der Mensch nichtmehr wichtig ist. Es gibt auch Treibball, dieser Sport ist zwar auch mit einem Ball verbunden, jedoch arbeitet hier der Hund nach den Anweisungen des Menschen um den Gymnastikball in das Tor zu schiessen. Eine bekannte AUssibesitzerein treibt diesen Sport sehr erfolgreich mit ihren 2 Aussis, der Bewegungsreiz scheint bei dieser Sportart nicht arg oder garnicht ausgelöst zu werden, laut Aussage dieser Dame.

  6. Super Artikel! Bei uns läuft so ein Pärchen rum, das ich jeeeeden Morgen auf der Hundewiese sehe. 2 Frauen mit Bordercollie, der die ganze Zeit mit dem Wurfarm Bällchen geschmissen bekommt. Eine Bekannte hat die beiden mal angesprochen: ja, ein Border braucht Auslastung, der Hund sei schwierig, würde schnappen, auch mit dem Kind, das dürfe gar nicht ran an den Hund etc. etc. (ach, tatsächlich? Das wundert mich jetzt nicht wirklich….) und weiter wird das Balli geschmissen…..

    Ich mach nen riiiesen Bogen um die Truppe, weil mein Terriertier immer jeden Hund gern begrüßen geht, und sogar die Kleine (Zwergpudel) oft gerne hinlaufen möchte, was eigentlich untypisch für sie ist. Aber ich habe keine Lust, daß der Kerle dann meine Hunde vermöbelt, weil sie sich seinem Bällchen genähert haben. Daher weiche ich großräumig aus. „Die Frau zeigt eindeutiges Meideverhalten“, würde der Kynologe sagen Smilie: :-)

    Ich hab mir -mit Verlaub- den Artikel samt Quellenangabe jetzt mal ausgedruckt für morgen früh! Dann wird nicht mehr gemieden, sondern „attackiert“….. ganz freundlich mit Ihren Argumenten in ausgedruckter Form zum Nachlesen und Drübernachdenken.

    Vielleicht sehe ich die drei dann künftig morgens beim Fährtenlegen? Wer weiß…… Da würde ich mich glatt dazustellen Smilie: :-)

      Johanna Pelz sagt:

      Hallo,
      freut mich, dass Ihnen der Artikel so gut gefallen hat. Vielleicht regt er ja auch die Ihnen bekannte Dame zum Nachdenken an – wünschenswert zum Wohle Ihrer Hunde wäre es.

      Herzliche Grüße,
      Johanna Pelz

  7. Hallo ihr lieben Na bravo ich habe einen absoluten Balljunky eine 3Jährige Dobermannhündin alles was flieg ist ihres ob Ball oder Stöckchen sie ist dann nicht mehr auf dieser Welt von der Nasenwurzel bis zur Schwanzspitze ein im höchstenmaß gespannt wie ein bogen.So bald ein Ball im Park oder sonstwo fliegt fliegt sie hinterher und ist dann auch nicht mehr abrufbar habe und mußte schon viele Bälle bezahlen.Ich verzweifle noch,aber nun habe ich euren block gelesen und werde nun dann doch noch mehr andere beschäftigungen suchen die ich mit ihr machen kann vielen dank

  8. Hallo, ich habe eine 8 jährige Hündin aus dem Tierschutz. Den Artikel find ich super. Ich hab nur das Problem das sie nicht süchtig nach einem Ball ist sondern nach Wasser bzw Wellen. Sie will hinein beißen und ist kaum zu halten wenn sie das Geräusch hört. Normalerweise reagiert sie auf die kleinsten Ansprachen und achtet auf mich. Sobald Wellen in hörweite sind gibt’s für sie nichts anderes mehr. Bei einem Balljunkie wird mit dem Ball spielen aufgehört. Ich kann aber nicht alle Gegenden meiden wo eventuell Wasser mit Wellen ist. Bin etwas ratlos wie ich das Problem angehen soll. Und mit meiden ist das Problem ja auch nicht behoben. Würde mich über einen Trainingsansatz sehr freuen.

  9. Hallo ich habe eine 3Jahre alte Hündin, ein Mischling für die das Größte ihr Bällchen ist. Sie trägt den Ball bei jedem Spziergang im Maul. Allerdings kann sie auch sehr gut ohne leben, ein Spziergang ohne ist problemlos möglich. Sie kommt auch sehr gut zur Ruhe und im Haus gibt es keinen Ball. Ballspielen ist für sie sehr wichtig, sie baut alle Unruhe und Anspannung während des Spiels ab. Sie gibt auch problemlos ihren Ball anderen Hunden ab und wird nicht aggressiv, wenn Einwanderer Hund damit spielt.

  10. Hallo,
    ich bin auf diesen etwas älteren Artikel gestossen, weil ich auf der Suche nach Informationen zu Ball-Junkies war.
    Unser Labrador ist 20 Monate alt. Ich kann mich nicht erinnern, bei der Züchterin Bälle gesehen zu haben und bei uns hatte er noch nie einen Ball. Ich hatte mich im Vorfeld gründlich informiert und war auf das Thema Ball-Junkie sensibilisiert. Da unser Sunny ohnehin sehr lebhaft war und es mit seiner Impulskontrolle nicht zum Besten stand, schien es mir nicht sinnvoll Bälle ins Spiel zu bringen.
    Nun ist es aber so, dass wir auf Spaziergängen oft einem Border-Mischling begegnen, der von Frauchen und/oder Herrchen mit einem Ball bespasst wird. Leider achten sie nicht darauf, den Ball zu sich zu nehmen, wenn Hundebegegnungen anstehen und so hat sich mein Hund schon des öfteren den Ball geschnappt und ich verbringe jedes Mal 10-15 Minuten damit, meinen Hund zu fassen zu kriegen und ihm den Ball aus dem Mund zu wursteln.
    Heute war ganz schlimm. Es war noch ein dritter Hund zugegen (ein Flatcoated Retriever) und nachdem Sunny sich mal wieder den Ball geschnappt hatte und der Flatcoated versucht hat mit Sunny (es hat nicht den Anschein gemacht, als sei der Flatcoated überhaupt am Ball interessiert gewesen) zu spielen, wurde Sunny richtig stinkig. Aggressiv möchte ich gar sagen. Er, der sonst super verträglich ist, hat den Flatcoated angeknurrt und wäre sein Mund nicht voll Ball gewesen, ist nicht auszuschliessen, dass es zu einer Beisserei gekommen wäre.
    Sunny war null abrufbar, auch Leckerchen haben ihn keinen Deut mehr interessiert. Er hat ansatzweise apportiert, ist aber einen halben Meter vor mir immer gleich abgeschwenkt und hat sich tunlichst davor gehütet, auf „aus“ den Ball rauszugeben. Das kenn ich sonst überhaupt nicht von meinem Hund.
    Das Frauchen vom Border-Mischling hat dann einen zweiten Ball hervorgekramt, wohl in der Hoffnung, sie könne Sunny so dazu bewegen, den ersten Ball fallen zu lassen. Da hat sich unser Hund aber einfach beide Bälle in den Mund gestopft. Dem Würgen nach zu urteilen, hätte er den ersten Ball beinahe runtergeschluckt (eienen 11cm Durchmesser Ball möchte ich noch hinzufügen – Igelball, der sich gut quetschen lässt, aber dennoch). Es hat noch eine ganze Weile gedauert, bis wir Sunny zu fassen gekriegt haben und ich ihm die Bälle wegnehmen konnte. Immerhin hat er mich nicht angeknurrt oder versucht nach meiner Hand zu schnappen. Aber ich musste den Schnauzgriff anwenden, weil er seinen Kiefer so störrisch blockiert hatte. War nicht schön.

    Für mich lässt das Ganze hier nur einen Schluss zu, mein Hund ist ein Ball-Junkie. Aber wie kann es sein, dass ein Hund, der noch nie mit Ballspiel bespasst wurde und wirklich nie einen Ball als Spielzeug hatte, ein Ball-Junkie wird?

    Was ich auf alle Fälle tun werde, ist ihn an die Leine zu nehmen, sobald wir den Border-Mischling sehen. Auf keinen Fall möchte ich, dass dieses Verhalten noch gefestigt wird.
    Ich möchte auch Impulskontroll-Übungen und Aus bei Ballbesitz aufbauen, wozu ich erstmal überhaupt einen Ball kaufen muss. Aber besteht da überhaupt Hoffnung auf Trainingserfolg angesichts seines oben beschriebenen Verhaltens?

    Über Einschätzung und Tipps wäre ich sehr dankbar.
    Liebe Grüsse

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